Sloe Gin ist der englische Begriff für Schlehenlikör und ist im Grunde genommen kein echter Gin. Vielmehr handelt es sich dabei um einen Schlehenlikör auf Basis von Gin. Was Sloe Gin genau ist, wie man ihn am besten trinkt und welche es gibt, erfährst du hier.
Inhaltsverzeichnis
Was ist Sloe Gin genau?
Diese Gin Abwandlung galt lange Zeit als vergessen und feierte erst in jüngster Vergangenheit sein Comeback.
Definition von Sloe Gin
Eine aktuelle EU-Verordnung definiert Sloe Gin als einen Likör, der durch Mazeration von Schlehen in Gin, eventuell unter Zusatz von Schlehensaft, hergestellt wird.
Weiters gilt ein Sloe Gin erst als solcher, wenn er einen Mindestalkoholgehalt von 25% vol. aufweist und bei der Herstellung nur natürliche Aromastoffe und Extrakte verwendet wurden.
Sloe Gin vs. Gin
Wie oben erwähnt unterscheidet sich Sloe Gin von einem „echten“ Gin dadurch, dass er nicht destilliert wird, sondern die Früchte in Alkohol, in diesem Fall in bereits destillierten Gin eingelegt werden. Dabei spricht man von Mazeration. Bei diesem Vorgang gehen die löslichen Bestandteile wie Farb- und Aromastoffe in die Flüssigkeit über. Dadurch bekommt der Sloe Gin im Unterschied zu normalen Gin auch seine rötliche Farbe. Ein weiterer Unterschied zu regulärem Gin ist der Zuckergehalt. Beim Likörartigen Gin muss wie bei jedem anderen Likör ein Mindestzuckergehalt von 100g pro Liter gegeben sein. Im Vergleich dazu darf der London Dry Gin einen Zuckergehalt von 0,1g pro Liter nicht überschreiten! Dennoch ist der Sloe Gin anders als angenommen meist nicht so süß wie typische Fruchtliköre.
Offiziell muss bei der Herstellung kein Gin verwendet werden. Es genügt die Verwendung von Ethylalkohol landwirtschaftlichen Ursprungs. Dennoch setzen viele Hersteller auf echten Gin. Vor allem die großen Marken verwenden ihren eigenen Dry Gin als Basis für die Mazeration der Schlehenbeeren.
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Wie schmeckt der Schlehenlikör auf Ginbasis?
Die unterschiedlichen Sloe Gins weisen auch unterschiedliche Geschmacksnoten auf. Zum einen übernimmt der Schlehenlikör die dominanten Aromen vom Gin in den er eingelegt wurde. Das bedeutet, dass in einem Sloe Gin dessen Ginbasis ein Dry Gin mit mediterranen Noten ist, diese Noten auch teilweise im Likör wieder zu finden sind. Auf der anderen Seite bilden natürlich die frischen Schlehen den fruchtig, beerigen Hauptgeschmack. Duch die Zugabe von mindestens 100g Zucker pro Liter erhält er auch einen eher süßlicheren Geschmack, aber dennoch rücken bei einem typischen Sloe Gin die herben Wacholdernoten in den Vordergrund.
Früher wurde der Schlehenlikör gerne im Winter als Ersatz für Glühwein getrunken, daher weisen einige der modernen Varianten auch Noten von Nelke, Zimt und Sternanis auf.
Grob zusammengefasst kann man sagen, dass der Schlehenlikör beerig, fruchtig-süß mit leichten Bitternoten des Wacholders schmeckt.
Welche gibt es? – Hier sind unsere Lieblinge
Obwohl Sloe Gins wieder im kommen sind, ist ihre Anzahl überschaubar und so lassen sich Top Player an einer Hand abzählen. Wie auch beim großen Bruder, dem „Gin“ sind nur die wenigsten in den typischen Supermärkten erhältlich. Die bekanntesten werden meist von den traditionellen Dry Gin Produzenten hergestellt und sind auch online erhältlich. Ein sehr beliebter und kostengünstiger ist der Hayman’s Sloe Gin. Mehr über diese englische Spezialität erfährst du in unserem Beitrag Hayman’s Sloe Gin – Der Liebling meiner Frau.
Aber auch der Sipsmith* oder der etwas teurere Monkey 47 Schwarzwald Sloe Gin, schmecken wunderbar und zählen nicht umsonst zu den Top bewerteten Gins ihrer Art! Diese und weitere tolle Sloe Gins findest du auch in diversen Gin Bestsellerlisten* wieder.
Letzte Aktualisierung am 2024-12-03 Der angegebene Preis kann sich seit der letzten Aktualisierung verändert haben. Maßgeblich für den Verkauf ist der tatsächliche Preis des Produkts, der zum Zeitpunkt des Kaufs auf der Website des Verkäufers stand. Eine Echtzeit-Aktualisierung der vorstehend angegebenen Preise ist technisch nicht möglich. * = Affiliate Link. Bilder von Amazon PA-API.
Pur oder im Cocktail? So trinkt man Sloe Gin
Durch den niedrigeren Alkoholgehalt und seinen süßlichen Geschmack eignen sich Sloe Gins ideal um pur oder mit Eis „on the rocks“ getrunken zu werden.
Abhängig vom Hersteller und der Herkunftsregion enthält der Schlehenlikör manch mal auch winterliche Botanicals wie Zimt oder Nelke, diese Varianten bieten sich hervorragend für winterliche Cocktails wie etwa dem Winter Sloe Gin Tonic oder dem Sloe Gin Fizz an. Aber auch im roten Glüh Gin, macht er eine sehr gute Figur.
Auch in der warmen Jahreszeit lässt er sich bestens für erfrischende Cocktails verwenden. So könnte man sich einen sprizigen Sloe Gin Fizz, einen Sloe Gin Negroni oder einen klassischen Gin Tonic mit Sloe Gin mixen.
Wie du diese und noch weitere leckere Cocktails mit dem Schlehenlikör zubereitest, erfährst du in unserem Beitrag „Beliebte Sloe Gin Cocktails & Mixgetränke„
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Gin-Schlehenlikör zum Selbermachen
Da es sich dabei um einen angesetzten Gin handelt eignet er sich gut zum selber machen. Aber bis es so weit ist und man den ersten Schluck seines selbst hergestellten Likörs verkosten kann, gibt es einiges zu befolgen.
Die Schlehenernte
Bei uns sind die Schlehenbeeren nur selten bis gar nicht in Supermärkten zu bekommen. Daher muss man sich erst einmal auf die Suche nach einer Schlehenhecke machen. Wer das Glück hat eine in seinem Garten zu haben, sollte die meist schwer zugänglichen und von Dornen umgebenen Früchte erst nach dem ersten Frost ernten. Erst dann platz ihre Haut leicht auf und gibt die meisten Gerbstoffe ab, wodurch sich die süße entfaltet.
Die Früchte reifen im Frühherbst. Wer dann nicht auf die ersten frostigen Nächte warten will, kann die Beeren auch nach der Ernte eine Nacht in den Gefrierschrank legen und so Frost vortäuschen. Auch dadurch springt die zarte Haut der Beeren auf. Danach gibt man für circa 1 Liter Sloe Gin und je nach gewünschter Geschmacksintensität zwischen 300g und 500g Schlehenbeeren in ein großes Luftdichtes Gefäß.
Der richtige Gin als Basis
Im Anschluss wird 0,7 Liter Gin und ca. 80g Kristallzucker beigefügt. Da die Qualität des verwendeten Basis Gins großen Einfluss auf die Qualität deines fertigen Likörs hat empfiehlt es sich hier auf Qualitativ hochwertige Produkte zurück zugreifen. Hervorragend eignen sich für die Herstellung premium Dry Gins wie z.b. der Monkey 47 oder der Hendrick’s Gin aber auch „neutrale“ Dry Gins eignen sich dafür. Gerne kann man auch eine Handvoll Nelken oder etwas Zimt hinzufügen. Als letztes gibt man noch 200ml Wasser dazu.
Die Lagerung
Wenn alle Zutaten im Gefäß sind wird es Luftdicht verschlossen und einmal kräftig durchgeschüttelt. Nun lagert man das Gefäß an einem dunklen und kühlen Ort. Dort bleibt es die nächsten 2 Monate, wobei man das Gefäß in der ersten Woche täglich durchschütteln sollte. Danach genügt es den Inhalt alle paar Tage gut durch zu schütteln.
Sollte dein Schlehenlikör nach 2 Monaten noch zu bitter sein, kannst du ihn mit Kristallzucker weiter süßen. Nachdem er den gewünschten Geschmack entfalten hat einfach durch ein Sieb oder einen Kaffeefilter abgießen.
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